
Saskias
Familiengeschichte


Pflegedienstleitung
Familienmitgleid seit: 2015
Meine Geschichte
Unser Bewohner Herr Ihmsen (Name geändert) hatte nicht gern Kontakt zu Menschen, manche nannten ihn speziell, die anderen gingen ihm lieber aus dem Weg, mit dem Glauben, dass er sowieso immer grummelig und meistens schlecht gelaunt ist. Im täglichen Umgang mit Herrn Ihmsen durfte ich jedoch einen stillen, besonderen Menschen kennenlernen und zwischen uns entstand mit der Zeit eine spezielle und schöne Verbindung. Wir verstanden uns ohne Worte und wurden ein eingespieltes Team…
…Bis zu seinem Abschied, bei dem er mir genau seine Wünsche erzählte, wie er sich seine Beerdigung vorstellt, wie er als letztes eingekleidet sein möchte und dass er unbedingt seinen Kamm dabei haben möchte. „Bitte den Kamm in die rechte Brusttasche stecken“, sagte er „und dazu möchte ich die braunen Lederschuhe tragen. Und meine Haare bitte mit einem ordentlichen Seitenscheitel.“ Ja, so war unser Herr Ihmsen. Er hatte so schöne, ehrliche Vorstellungen und wusste genau, was er wollte.
Die Beerdigung fand im kleinen Kreis mit einer Verabschiedung am offenen Sarg statt. Und als sein Bruder ihn dort liegen sah, sagte er zu mir gewandt: „Ja, genauso habe ich ihn in Erinnerung – das ist genau mein Bruder! Ich danke Ihnen so sehr dafür, dass Sie ihn verstanden haben.“
Passt gut auf eure Menschen auf – seht genau hin.
Liebe Grüße, eure Saskia